Kierkegaards Clown – Die wichtigste Geschichte im Social Media Marketing der Assekuranz

9. Oktober 2017 | 4 Minuten Lesezeit

Der dänische Philosoph Søren Kierkegaard schrieb Mitte des 19. Jahrhunderts ein Gleichnis, welches jeder in der Assekuranz bei jedem Beitrag, Tweet, Video, Posting oder jeder Instagram-Story im Hinterkopf haben sollte. Denn es ist der Schlüssel zu Vertrauen und Integrität einer Versicherungsmarke im #Neuland.

Im vorhergehenden Beitrag haben Sie gesehen, dass Social Media mittlerweile gemeinsam mit der TV-Werbung den größten Einfluss auf die Markenbildung einer Versicherung besitzt. Während bei der Konzeption und Umsetzung von TV-Spots allerdings eine Vielzahl an Personen eingebunden sind, welche alle darauf achten, dass das Ergebnis auch zur Marke und dem Markenimage passt, ist dies im Social Media Marketing nicht der Fall. Social Media Verantwortliche haben weitaus mehr Freiheiten in ihrem Tun, allein schon aufgrund der Tatsache, dass es schlicht nicht praktikabel ist, wenn man sich jedes Content-Stück absegnen lassen muss.

Kierkegaards Clown hilft Ihnen dabei richtig zu kommunizieren

Mit dieser Freiheit geht jedoch eine Verantwortung einher, welcher sich jeder Social Media Verantwortliche bei jedem einzelnen Posting, Tweet, Video etc. bewusst sein sollte. Insbesondere in der Versicherungsbranche. Da Social Media Marketing hier nicht nur einen starken Einfluss auf das Markenvertrauen hat, sondern das Vertrauen in Versicherungsvermittler und Versicherungsmarken letztendlich darüber entscheidet, ob man sich selbst und die eigene Familie von ihr absichern lässt oder nicht.

In keiner anderen Branche kann man mit der falschen Kommunikation das eigene Produkt so stark beschädigen, wie in der Versicherungsbranche. Und somit benötigen besonders Social-Media-Verantwortliche in der Assekuranz ein Regulativ, welches schnell arbeitet und Inhalte darauf prüft, ob sie in das eigene Markenvertrauen einzahlen oder nicht. Und an diesem Punkt hilft ein Gleichnis von Søren Kierkegaard, der von 1813 bis 1855 lebte und als einer, wenn nicht sogar der, einflussreichste Philosoph Dänemarks gilt.

Ein Reisezirkus war in Dänemark in Brand geraten. Der Direktor schickte daraufhin den Clown, der schon zur Vorstellung gerüstet war, in das benachbarte Dorf, um Hilfe zu holen, zumal die Gefahr bestand, daß über die abgeernteten, ausgetrockneten Felder das Feuer auch auf das Dorf übergreifen würde. Der Clown eilte in das Dorf und bat die Bewohner, sie möchten eiligst zu dem brennenden Zirkus kommen und löschen helfen. Aber die Dörfler hielten das Geschrei des Clowns lediglich für einen ausgezeichneten Werbetrick, um sie möglichst zahlreich in die Vorstellung zu locken; sie applaudierten und lachten bis zu Tränen. Dem Clown war mehr zum Weinen als zum Lachen zumute; er versuchte vergebens, die Menschen zu beschwören, ihnen klarzumachen, dies sei keine Verstellung, kein Trick, es sei bitterer Ernst, es brenne wirklich. Sein Flehen steigerte nur das Gelächter, man fand, er spiele seine Rolle ausgezeichnet – bis schließlich in der Tat das Feuer auf das Dorf übergegriffen hatte und jede Hilfe zu spät kam, so daß Dorf und Zirkus gleichermaßen verbrannten.

Fazit

Mir ist bewusst, dass die Versuchung im Social Media Marketing besonders hoch ist Trends, Hypes oder Memes schnell aufzugreifen, um damit ein paar „Likes und Clicks abzugreifen“. Denn Geschwindigkeit ist je nach Kanal ein hochrelevanter Faktor. Und genau deswegen kann ich Social Media Verantwortlichen der Assekuranz nur dazu raten, sich bei jedem Posting, Blogbeitrag, Video, Tweet oder Snap etc. sich Kierkegaards-Clown ins Gedächtnis zu rufen und zu überlegen welches Image mit dem jeweiligen Content genau transportiert wird. Schafft  man Vertrauen oder ist man ein Clown?

Insbesondere gilt dies für unterhaltsame Inhalte. Was nicht bedeutet, dass Sie diese in Zukunft nicht mehr veröffentlichen dürfen, sondern sich bewusst machen sollen, ob Sie unterhaltsame Inhalte der Unterhaltung wegen veröffentlichen oder weil Sie damit das eigene vertrauenswürdig Image unterstützen. Und wenn Sie zu der Entscheidung kommen, dass Sie den Inhalt nur des Spaßes wegen veröffentlichen wollen, dann können Sie das selbstverständlich tun. Ich möchte nur, dass Sie wissen was Sie tun. Und hierfür dient Kierkegaards-Clown als ein Regulativ, mit dem man kurzzeitig vom Selbstbild zum Fremdbild der eigenen Kommunikation wechselt und sich vergewissert, ob man das Vertrauen in die eigene Marke steigert bzw. ob man sich den eigenen Zielen im Social Media / Content-Marketing damit annähert oder sich von ihnen eher entfernt.

Grundkurs Social Media für die Versicherungsbranche

Der Social-Media-Grundkurs richtet sich an Versicherungsvermittler, die endlich im Social Web aktiv werden wollen. Und an Mitarbeiter und Auszubildende, die sich mit Social Media befassen wollen oder sollen.

mehr dazu >

Ihr As im Ärmel für die Onlinekommunikation

Sie benötigen Schulungen, Workshops oder anderweitige Beratung und Bildungsdienstleistungen für zukunftssicheres Onlinemarketing, Social Media und digitale Kommunikation in der Versicherungsbranche? Denken Sie immer daran, Sie haben ein As im Ärmel!

Vorstände und Entscheider aus der Assekuranz haben den Branchenbrief abonniert. Denn sie wissen exklusives, branchenspezifisches Wissen zu schätzen. Und Sie?

MarKo Petersohn

Mehr als 20 Jahre Erfahrung im Onlinemarketing und seit 2010 ausschließlich für die Assekuranz aktiv. Ich helfe Gesellschaften und Vermittlern sich zukunftssicher aufzustellen und schule die dazu benötigten Fähigkeiten.

Außerdem bin ich Gründer der Onlinemarketing Gesellschaft für Versicherungsvermittler, verleihe seit 2018 gemeinsam mit der DKM, den Versicherungsforen Leipzig und dem AMC jährlich den OMGV Award für Makler, Agenturen und Maklerunterstützung

Des weiteren bin ich seit 2021 Leiter Neue Medien beim Versicherungsbote und Host im Königsmacher-Podcast.